Rückert

Bad Rodacher Rückertkreis

gedachte seines Namensgeber.

Quelle: Neue Presse Coburg vom 22.11.99

Gleich einer Perlenkette, die oft in einer wertvollen Schließe endet, so war auch der letzte Vortrag des Rückertkreises im Jubiläumsjahr der Stadt Bad Rodach dem Manne vorbehalten, dessen Namen die kulturelle Vereinigung trägt: dem Sprachforscher und dichter Friedrich Rückert.
Der Vortrag beinhaltete den Lebenslauf von Friedrich Rückert, seine Studien, die familiären Verhältnisse und sein dichterisches Schaffen.
Was dann folgte, war eine stille und sehr feinsinnige Verbindung von Rückerts Dichtkunst mit Musik und Lichtbildern, die sich organisch in die Sprachkünste von Rückert fügten.
Die Schönheiten der Natur, Erlebnisse eines Wandersmannes, Morgensonne und das Lob des Abendrotes waren ebenso in die wundersam stimmige Metrik des Dichters eingeflossen, wie die Stille der Waldeinsamkeit, das Murmeln eines Baches und die humoristischen Erkenntnisse über fünf Gründe, warum der Mensch dem Weine hold sein sollte. Schließlich kam noch ein kurzes Verschen, das die Situation des modernen, materialistischen Menschen umreißt: "Unzufriedenheit sieht nicht, was sie hat, sondern nur, was ihr fehlt".

Diesen sensiblen Eindruck ins Wirken Rückertscher Dichtkunst bezeichnete der Vorsitzende des Rückertkreises, Dieter Zimmer, in seinem Dankeswort an den Referenten als romantische Stunde, die sicherlich alle Zuhörer verzaubert hat.